Moore – Kinder der Eiszeit –
Moore sind ein prägender Biotoptyp (griech. bios = Leben, top= Ort) in Deutschland und vor allem im Alpenvorland.
Sie entstanden mit Ende der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 Jahr nach dem Abschmelzen der Gletscher. In abflusslosen Senken sammelte sich Schmelzwasser und es entstanden Seen.
Im Bereich Rosenheim u.a. der Rosenheimer See, welcher mit ca. 420km² vom Inntal bis nach Wasserburg reichte und der Ur-Chiemsee dessen Wasserspiegel ca. 20m höher lag als heute und Ortschaften wie Marquartstein bedeckte.
Im Lauf der Zeit verlandeten diese Seen zunehmend durch Ablagerung von Sedimenten und abgestorbenen Pflanzenteilen bzw. flossen langsam über entstandene Flusstäler ab. Im letzten Jahrhundert wurden einige Seen zur Landgewinnung auch aktiv „abgelassen“, zurück blieben Moorlandschaften z.B. im Bereich Arxthamer See oder Litzelsee.
Vom See zum Moor
Zunächst füllt sich der See mit Sedimenten und Pflanzenmaterial. Da sich Grund- und Niederschlagswasser über den wasserundurchlässigen Schichten staut, kann sich das anfallende Pflanzenmaterial unter den sauerstoffarmen Verhältnissen nicht oder nur unzureichend zersetzen. So baut sich Jahr für Jahr eine Schicht aus organischem Material auf, der Torf.
Befinden sich die Torfschichten im Einflussbereich von Grundwasser spricht man von Grundwasser- oder Niedermoore. Im Lauf der Zeit wachsen die Torfschichten häufig über den Grundwasserbereich hinaus. Es entstehen Regenmoore (Hochmoore), welche nur noch von Regenwasser gespeist werden.
Moore als Klimaschützer
Dadurch, dass sich das organische Material der Torfböden durch die sauerstoffarmen Verhältnisse im meist wassergesättigten Milieu kaum zersetzt, sind Moore hervorragende Speicherorgane z.B. für Stickstoff und Kohlenstoff. In ihrer Funktionalität weitgehend unbeeinträchtigte Moore sind der Lebensraumtyp, welcher am besten kontinuierlich und dauerhaft erwähnenswerte Mengen an Kohlenstoff aufnehmen und binden kann. Obwohl auf nur ca. 3% der Landoberfläche vorkommend, speichern Moore ca. 30% der Bodenkohlenstoffvorkommen weltweit.
Durch die Kohlenstoffspeicherung leisten sie einen hohen Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen (5-25t CO2/ha/a) und damit zum Klimaschutz.
Entwässerte Moore können diese Funktion nicht mehr erfüllen.
Moorschutz und Moorrenaturierung durch Wiedervernässung ist daher neben Lebensraum- und Artenschutz auch Klimaschutz.
Im März Portrait – „Erste Frühlingsboten“