Das Bayerische Löffelkraut (Cochlearia bavarica) ist eine Besonderheit, es fühlt sich nur an wenigen Quellstandorten mit sauberem, kalkreichem Wasser wohl und kommt als endemische Art weltweit nur an wenigen Standorten in Südbayern vor.
Da natürliche oder naturbelassene Quellstandorte in den letzten Jahrzehnten zu über 90% verloren gingen, ist auch das Löffelkraut entsprechend selten geworden und gilt auf der Roten Liste als stark gefährdet (Kategorie 2).
Rosenheim ist einer der wenigen Landkreise, in dem diese Art noch anzutreffen ist. Um diese Restvorkommen vor Konkurrenzaufwuchs, Verfilzung und Verbrachung zu schützen, sind Pflegemaßnahmen in Form von Mahd und Entbuschung nötig. Die Pflege wird regelmäßig vom Landschaftspflegeverband Rosenheim in Zusammenarbeit mit der Biodiversitätsberatung des Landratsamtes und der freundlichen Zustimmung der Eigentümer organisiert und durchgeführt.
Über das Löffelkraut-Biodiversitätsprojekt des Bund Naturschutz werden die Standorte zusätzlich betreut. Stellenweise wurde der Wasserhaushalt durch kleine Anstauungen wieder optimiert. Denn das Löffelkraut liebt es seine „Füße“ vom Quellwasser überrieseln zu lassen, seine Samen schickt es dabei mit auf die Reise.
Auf Grund der stark quelligen und nassen Bodenverhältnisse in den Löffelkrautlebensräumen ist eine Pflege sehr aufwendig und häufig nur von Hand zu bewerkstelligen, vor allem die Bergung des Mahdgutes stößt an die Grenzen der Bodenstabilität.
Hier kommen fleißige Helfer im Ehrenamt zum Einsatz, welche Reste an Schnittgut mit Hilfe von Planen aus der Fläche bergen bzw. in unzugänglichem Gelände mit dem Rechen das Mahdgut schwaden.
Sie unterstützen die professionellen Landschaftspfleger und tragen somit zum Erhalt der letzten Standorte des Bayerischen Löffelkrauts bei.