Der Kiebitz ist ein Vogel, der in der bäuerlichen Kulturlandschaft einen festen Platz hat und dort nicht wegzudenken ist. Durch seine spektakulären Pirouetten und die melodischen Rufe im Flug wird er auch der Clown der Lüfte genannt. In den letzten Jahrzehnten ist es für ihn jedoch nicht einfacher geworden. Durch die intensive Grünlandbewirtschaftung ist der Vogel für seine Brut auf Maisäcker ausgewichen, da diese im Frühjahr länger brachliegen und viel offenen Boden für seine Bodennester durch die weiten Ansaatreihen bieten.
Auf der offenen Feldflur westlich des Soyensees konnten sich bisher noch einige Kiebitze halten. Für diese hat der Landschaftspflegeverband Rosenheim e.V. (LPV) im vergangenen Herbst begonnen, ehemalige Feuchtwiesen, auf denen mittlerweile viel Gehölzaufwuchs steht, zu entbuschen. Die Fläche am Seeufer wird vom LPV jährlich einmal gemäht, um die dort typische Streuwiesen-Flora zu erhalten und in der Hoffnung, dass dort einmal Kiebitze brüten können. Das alleine reicht nicht aus, denn der Kiebitz benötigt feuchte Stellen, wo er seine Nahrung aus dem Boden ziehen kann. So wird Ende Sommer/Anfang Herbst noch eine Flachwassermulde auf der Fläche geschaffen, die nicht nur dem Kiebitz dient, sondern Libellen, Fröschen und Co Freude bereitet.