Insgesamt gibt es in Deutschland ca. 3700 Schmetterlingsarten. Die meisten davon sind nachtaktiv und gehören damit zu den Nachtfaltern. Einer der bekanntesten tagaktiven Nachtfalter ist das Taubenschwänzchen. Man könnte ihn für einen „Mini-Kolibri“ halten, wenn er in der Luft „stehend“ mit 80-90 Flügelschlägen/s an einer Blüte Nektar saugt.
Taubenschwänzchen gehören zu den Wanderfaltern und können in kurzer Zeit mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h 2-3000 km zurücklegen. Eine beachtliche Leistung für so ein kleines Tier.
Überwiegend fallen uns im Sommer jedoch so anpassungsfähigen Arten wie Zitronenfalter, Tagpfauenauge und Kohlweißling auf, die sich noch häufiger in Garten, Feld und Flur einfinden.
Inzwischen sind jedoch rund 50% der Schmetterlingsarten bedroht, einige bereits ausgestorben oder verschollen.
Auch früher häufige Arten wie der Aurora-Falter oder das Schachbrett sind nur noch selten zu sehen und leiden unter dem Verlust ihrer Lebensräume und Futterpflanzen.
Das schwarz-weiß gefleckte Schachbrett, Schmetterling des Jahres 2019, ist nur noch selten zu sehen, obwohl es nicht zu den hochspezialisierten Arten gehört und früher ein typischer Anblick auf blühenden Sommerwiesen war.
Im Gegensatz zu anspruchsvollen, hochspezialisierten Arten wie dem Hochmoorgelbling, dessen Raupen nur an der im Hochmoor vorkommenden Rauschbeere fressen, ist das Schachbrett wenig wählerisch. Es lässt seine Eier im Flug über extensive, eher magere Wiesen fallen. Die Raupen ernähren sich dann von verschiedenen Gräsern.
Die Falter saugen ihren Nektar bevorzugt an lila Blüten wie der Witwen- oder Wiesen-Flockenblume. Und genau diese früher typischen Wiesenblumen- und -gräser sind durch frühe Mahd und Düngung großflächig kaum mehr vorhanden und machen es dem Schachbrett schwer eine neue Generation ins Leben zu bringen.
Es gibt aber auch gute Nachrichten, so konnte vor einigen Jahren im Gemeindegebiet Bad Endorf der vom Aussterben bedrohte Hochmoor-Perlmuttfalter in einem Moorgebiet mit Hochmoor- und Streuwiesenbereichen nachgewiesen werden. Im Hochmoor findet die Raupe ihre Futterpflanze, in den regelmäßig, spät gemähten Streuwiesen ernährt sich der Falter vom Nektar der Blütenpflanzen.
Auch diesen Sommer konnten wieder einige erwachsene Falter beobachtete werden.